HYPNOSE BEI ALLERGIEN UND HEUSCHNUPFEN
Die ersten warmen Tage sind für viele eine Freude – doch bei Heuschnupfen wird der Aufenthalt im Freien schnell zur Qual. Juckende Augen, Niesen und eine laufende Nase bestimmen den Alltag. Hypnose setzt nicht nur bei den Symptomen an, sondern behandelt gezielt die Ursachen.
Die Hypnose wird seit vielen Jahren zur Behandlung und Linderung von Pollenallergien eingesetzt.
Die Psychoneuroimmunologie (oder kurz „Psychoimmunologie“), ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das sich mit der Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des Immunsystems beschäftigt bietet das wissenschaftliche Fundament für die psychotherapeutische Arbeit mit Allergien und bietet Erklärungsansätze für die Wirkweisen an.
Der Grund, warum die Hypnose „Heuschnupfen“ zu lindern vermag wird einerseits darin vermutet, dass sie bzw. schon die hypnotische Trance an sich einen positiven, beruhigenden Effekt auf das vegetative Nervensystem hat und dieses in einem ruhigeren, entspannteren Zustand besser „Freund von Feind“ unterscheiden kann und Pollen als ungefährlich erkennt (während es in „aufgewühltem Zustand“ die Pollen als Infektion interpretiert und mit dem Immunsystem angreift). Eine andere Interpretation der Wirkung der Hypnose ist, dass das Immunsystem in Trance empfänglicher für Suggestionen ist und auf diesem Wege direkt angesprochen und „umprogrammiert“ werden kann.
Der Ursprung von Allergien ist sehr häufig Stress. Daneben lösen genetische Ursachen oder innere psychische Konflikte ebenfalls Allergien aus. Auch äussere Umwelteinflüsse können dazu führen, dass plötzlich Heuschnupfen oder Ausschlag auftritt. Schulmedizinische Medikamente helfen bei Allergien generell nur bedingt oder unterdrücken die Symptome für eine bestimmte Zeit. Die Hypnosetherapie hat bei Allergien das Ziel, dass Patienten dauerhaft beschwerdefrei bleiben können, ohne chemische Medikamente zu nehmen. Als vorbereitendes Element für eine erfolgreiche Hypnosetherapie gilt ein intensives Gespräch bei vollem Bewusstsein. Darin schildert der Betroffene dem Therapeuten seine Probleme, Beschwerden oder Veränderungen, die ihm aufgefallen sind. Der Hypnosetherapeut hilft dem Patienten so, zunächst über diese negativen Erfahrungen und Gedanken zu sprechen.
Experten gehen davon aus, dass die Hypnosetherapie bei 62 % bis 75% der Behandelten eine Wirkung zeigt. Die Allergiesymptome verbessern sich dabei unterschiedlich stark. Bei 25 % bis 38 % erzielt die Hypnosetherapie keine Erfolge. Ein Grund dafür könnte sein, dass unterschiedliche gut ausgeprägte Phantasievermögen einen Einfluss auf die Wirksamkeit von Hypnose haben können. Kritiker bemängeln hingegen, dass die Behandlung mit Hypnose auf psychischer Ebene stattfindet, um physische Symptome zu lindern und so gar nicht funktionieren kann.
Für die Hypnosetherapie spricht allerdings, dass diese alternative Behandlungsmethode keine Nebenwirkungen hat. Sie ist somit eine Alternative für Allergikerinnen und Allergiker, bei denen Medikamente keinen Erfolg hatten.